Kloster Memleben
Man hält zum ersten Mal den Atem an, wenn mitten im blühenden Klostergarten die dachlose, offene Ruine einer großen Kirche des 13. Jahrhunderts mit Spitzbögen und Bruchsteinmauerwerk auftaucht. Der größte Schatz liegt aber unter dem Kirchenboden. Man steigt hinunter, die Augen gewöhnen sich an das Dämmerlicht und man steht sprachlos in einer wunderbaren, pfeilergestützten und dreischiffigen Krypta. Memleben, als Pfalz- und Sterbeort König Heinrichs I. und Kaiser Ottos des Großen bekannt, wurde nach dem Tod beider Herrscher Standort einer bedeutenden Reichsabtei. Gegründet von Otto II. und dessen Frau Theophanu wurde der Mönchskonvent mit dem Gebetsgedenken der ottonischen Familie betraut. Ein blütenprächtiger, dem Mittelalter nachempfundener Klostergarten sowie zahlreiche Ausstellungsbereiche, die die ehemaligen Klausurgebäude des Klosters füllen, vermitteln den Besuchern ein Bild von der Bedeutung des Ortes Memleben als Pfalz und erläutern Aspekte von der Baugeschichte des Klosters bis hin zum benediktinischen Klosterleben im Mittelalter und zur mittelalterlichen Buchherstellung in einem sogenannten Skriptorium.